08.06.2017 — Nürnberger Gespräche zur Fußballkultur

Her­aus­for­de­rung WM 2018 – Fuß­ball und Men­schen­rech­te in Russland

Im Gast­ge­ber­land der kom­men­den Welt­meis­ter­schaft ste­hen die Men­schen­rech­te beson­ders unter Druck. Wie bereits zu den Olym­pi­schen Win­ter­spie­len 2014 in Sot­schi stellt sich daher die Fra­ge nach dem rich­ti­gen Umgang mit dem anste­hen­den Besuch in Russland.

Die­se Fra­ge möch­ten wir mit unse­ren Gäs­ten im Rah­men der 11. Nürn­ber­ger Gesprä­che zur Fuß­ball-Kul­tur dis­ku­tie­ren. Auf dem Podi­um neh­men Platz: DFB-Prä­si­dent Rein­hard Grin­delMar­tin Ende­mann für die Fan­ver­ei­ni­gung „Foot­ball Sup­port­ers Euro­pe“, F.A.Z.-Sportredakteur Chris­toph Becker sowie Ste­fan Mel­le, Geschäfts­füh­rer des Deutsch-Rus­si­schen Aus­tausch e.V. Die Mode­ra­ti­on über­nimmt der Medi­en­wis­sen­schaft­ler Prof. Bernd Gäb­ler von der FHM Bielefeld.

Im Som­mer 2018 wer­den tur­nus­ge­mäß die Welt­spie­le des Fuß­balls aus­ge­rich­tet. Doch um sport­li­che Aspek­te allein dre­hen sich die Vor­be­rei­tun­gen auf die „Aus­wärts­fahrt“ nach Russ­land nicht. Gro­ße Sport­ver­an­stal­tun­gen besit­zen immer auch eine poli­ti­sche Dimen­si­on. Aus­wär­ti­ge Fans, die berich­ten­den Medi­en und teil­neh­men­den Ver­bän­de wis­sen um das poli­ti­sche Risi­ko der Instrumentalisierung.

Eine Fuß­ball-Welt­meis­ter­schaft und die damit ver­bun­de­ne mas­si­ve inter­na­tio­na­le Auf­merk­sam­keit bie­ten jedoch auch immer wie­der Chan­cen: Hin­wei­se auf Ein­schrän­kun­gen der Men­schen­rech­te, der Blick auf eine viel­fäl­ti­ge und kom­plex struk­tu­rier­te Gesell­schaft und nicht zuletzt das Ereig­nis selbst – als Ort inter­kul­tu­rel­ler Begeg­nung. Der Deut­sche Fuß­ball Bund hat bereits ange­kün­digt, sei­ne „Posi­tio­nen auch in den Men­schen­rechts­fra­gen deut­lich [zu] hin­ter­le­gen“ sowie den Aus­tausch mit zivil­ge­sell­schaft­li­chen Grup­pen zu suchen.

Ohne „Scheu­klap­pen“ (Team­ma­na­ger Oli­ver Bier­hoff) wol­le man bereits zum im Juni anste­hen­den Con­fe­de­ra­ti­ons-Cup fah­ren. Sicht­bar wür­den so men­schen­recht­li­che Pro­ble­me: Struk­tu­rel­le Dis­kri­mi­nie­rung von Homo­se­xu­el­len, nach­läs­si­ger Umgang mit Hass­kri­mi­na­li­tät, Baga­tel­li­sie­rung häus­li­cher Gewalt und zuneh­men­de Ein­schrän­kung der Meinungs‑, Ver­samm­lungs- und Ver­ei­ni­gungs­frei­heit wer­den bei­spiels­wei­se immer wie­der im Zusam­men­hang mit dem Gast­ge­ber­land thematisiert.

Dar­über muss gespro­chen werden:

Am 8. Juni 2017, um 19 Uhr im Mar­mor­saal des Pres­se­club Nürnberg.

Der Ein­tritt ist frei, Anmel­dung not­wen­dig: info@fussball-kultur.org (Betreff: WM in Russland)

Ver­an­stal­ter: Deut­sche Aka­de­mie für Fuß­ball-Kul­tur in Koope­ra­ti­on mit Pres­se­club Nürn­berg, Men­schen­rechts­bü­ro der Stadt Nürn­berg und Nürn­ber­ger Men­schen­rechts­zen­trum (NMRZ)

1_Herausforderung WM 2018_Nbg Gespraeche

Zei­tungs­ar­ti­kel 1

Zei­tungs­ar­ti­kel 2

Zei­tungs­ar­ti­kel 3

Zei­tungs­ar­ti­kel 4

Bericht: Marie Zahout